Publikationsdatum: 04.08.2017
Im Privat- und Firmenkundengeschäft ist die BEKB weiter gewachsen: Die Hypothekarforderungen nahmen um 489 Millionen oder 2,5 Prozent auf 20,2 Milliarden Franken zu. Insgesamt stiegen die Kundenausleihungen (ohne öffentlich-rechtliche Körperschaften) um 572 Millionen auf 21,1 Milliarden Franken. Die Ausleihungen an öffentlich-rechtliche Körperschaften erhöhten sich um 671,4 Millionen auf 1,4 Milliarden Franken. Das negative Zinsniveau prägte die Entwicklung der Transaktionsgelder auch im ersten Semester 2017. Die Kundengelder im engeren Sinn (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen) verminderten sich deshalb um 59,1 Millionen auf 22,1 Milliarden Franken. Die Vermögensberatung entwickelte sich erfolgreich: Die betreuten Vermögenswerte (Depotvolumen) stiegen um 726,0 Millionen Franken auf 21,7 Milliarden Franken.
Geschäftsertrag erhöht
Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft lag mit 152,8 Millionen Franken um 1,6 Prozent über dem Vorjahr. Der Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen aufgelöst wurden. Die Zinsmarge bleibt weiterhin unter Druck, weil seit Jahren auslaufende Festzinshypotheken zu tieferen Zinssätzen verlängert werden. Gleichzeitig steht auch der Ertrag aus den Finanzanlagen unter Druck. Um die Folgen von allenfalls steigenden Zinsen zu dämpfen, bestehen Absicherungen. Die Kosten für die Absicherung der Zinsänderungsrisiken belasteten das Zinsergebnis mit 36,0 Millionen Franken (Vorjahr 36,5 Millionen Franken). Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 11,5 Prozent auf 52,8 Millionen Franken (Vorjahr 47,3 Millionen Franken). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft konnte auf 9,6 Millionen Franken gesteigert werden (Vorjahr 9,1 Millionen Franken). Der übrige ordentliche Erfolg erhöhte sich auf 10,8 Millionen Franken (Vorjahr 8,3 Millionen Franken). Der Geschäftsertrag lag mit 226,0 Millionen Franken um 10,8 Millionen Franken oder 5 Prozent über dem Vorjahr.
Geschäftsaufwand gesenkt
Der Geschäftsaufwand konnte im Vergleich zum Vorjahr weiter um 0,6 Prozent auf 126,0 Millionen Franken reduziert werden. Der Personalaufwand sank um 1,1 Prozent auf 68,1 Millionen Franken. Der Personalbestand wurde im ersten Semester um 6 auf 1'003 Vollzeitstellen reduziert. Der Sachaufwand betrug 57,9 Millionen Franken (Vorjahr 58,0 Millionen Franken).
Gutes Semesterergebnis
Der ausserordentliche Ertrag im ersten Semester 2017 stammt aus Verkaufsgewinnen von Sachanlagen. Mit dem ausserordentlichen Ertrag und den nicht mehr benötigten Wertberichtigungen von 19,5 Millionen Franken wurden die Reserven für allgemeine Bankrisiken geäufnet. Sie fliessen somit nicht in das operative Ergebnis ein. Die Hälfte der Kosten, die für die Absicherung der Zinsänderungsrisiken anfallen, wird jeweils kompensiert, indem Reserven für allgemeine Bankrisiken aufgelöst werden. Dennoch ergibt sich eine Nettobildung der Reserven für allgemeine Bankrisiken von 8,1 Millionen Franken. Insgesamt resultierte ein Halbjahresgewinn von 56,9 Millionen Franken (Vorjahr 55,4 Millionen Franken).
Gute Refinanzierung und starke Eigenmittelbasis
Die Refinanzierung und die Liquidität der Bank bleiben überdurchschnittlich hoch. Die Basel-III-Kernkapitalquote liegt bei 19,3 Prozent (Vorjahr 20,0 Prozent). Inklusive Wertberichtigungen und Rückstellungen macht die risikotragende Substanz mehr als 10 Prozent der Bilanzsumme aus. Die Ratingagentur Moody’s bewertet die BEKB für die langfristige Kreditwürdigkeit mit «Aa1». Begründet wird das unveränderte stabile Rating mit der Low-Risk-Politik, der starken Eigenmittelausstattung und der hohen Liquidität der BEKB.
Erneute Auszeichnung für das Private Banking der BEKB
Das Wirtschaftsmagazin BILANZ zeichnete das Private Banking der BEKB im März 2017 mit dem zweiten Platz in der Kategorie «Universalbanken regional» aus. Als einziges Institut wurde die BEKB seit Bestehen des Ratings im Jahr 2009 jährlich für ihre Vermögensberatung ausgezeichnet. Die Anerkennung von renommierter und neutraler Seite unterstreicht die Qualität der Vermögensberatung. Die langfristige Ausrichtung und die persönliche Beratung sowie verständliche Lösungen sorgen für diesen konstanten Erfolg.
Ausblick
Die Schweizer Wirtschaft spürt den positiven Konjunkturverlauf in der Eurozone. Das historisch tiefe Zinsumfeld verbunden mit Negativzinsen drückt weiter auf die Zinsmarge. Daher kommt dem Kostenmanagement weiterhin eine zentrale Bedeutung zu. Das Geschäftsmodell der Bank hat sich bewährt und ist langfristig ausgerichtet; die Bank verfügt über eine starke Eigenmittelbasis und eine solide Refinanzierung. Bei gleichbleibenden Verhältnissen an den Geld- und Kapitalmärkten dürfte das Jahresergebnis 2017 voraussichtlich leicht über demjenigen des Vorjahres ausfallen.