Wohnen

Wie hoch sind die Kosten für eine Solaranlage in der Schweiz?

Eines ist klar: Solarstrom auf Schweizer Hausdächern ist ein boomendes Geschäft. Zahlen von Swissolar zeigen, dass im Jahr 2023 Photovoltaikanlagen mit mehr als dreimal so viel Leistung verkauft wurden als drei Jahre zuvor. Das ist aber auch kein Wunder: Denn Solarstrom ist nicht nur nachhaltig, Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer sparen auch Stromkosten und können durch die Einspeisung ihres Stroms in das Netz finanziell profitieren.

Doch was kostet eine Solaranlage für ein Eigenheim konkret? Und wie lange dauert es, bis die Investition sich rechnet?

Was kostet eine Photovoltaikanlage in der Schweiz?

Der Preis für eine Solaranlage hängt in erster Linie vom Strombedarf und von der Dachgrösse ab. Für Strom, Warmwasser und Wärmepumpe braucht ein Vierpersonenhaushalt im Schnitt etwa 8000 kWh pro Jahr. Um diesen Strombedarf zu decken, ist eine Solaranlage nötig, die zwischen 8 kWp und 12 kWp Leistung hat.

Die genauen Kosten sind sehr individuell, eine Richtgrösse gibt jedoch die Photovoltaikmarkt-Beobachtungsstudie(PDF, 6.4 MB) des Bundesamts für Energie (BfE). Diese vergleicht reale Offerten für Solaranlagen auf Dächern in der ganzen Schweiz, in denen die Kosten für

  • die Lieferung und Montage der Solaranlage,
  • die Lieferung und Montage des Befestigungs- und Monitoringsystems,
  • den Planungsaufwand des Installationsbetriebs sowie
  • die Einrichtung der Baustellenabsicherung und der permanenten Sicherheitsmassnahmen für die Anlage enthalten sind.

Allfällige weitere Aufwände wie für Batteriespeicher und Ladestationen sind nicht im Vergleich inbegriffen.

Die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2023 zeigen, dass der Medianpreis für Aufdachanlagen bis 10 kWp bei 3141 Franken pro Kilowatt liegt. Das bedeutet, die Kosten für eine 8-kWp-Solaranlage betragen rund 25’000 Franken.

Für grössere Anlagen zwischen 10 und 30 kWp ist der Medianpreis mit 2384 Franken pro Kilowatt deutlich tiefer.

Investition in eine grosse Solaranlage zahlt sich aus

Eine grössere Anlage ist also nicht zwingend teurer als eine kleinere. «In der Regel ist es sinnvoll, das ganze Dach komplett mit Solarpanels zu bedecken», sagt Markus Weissenberger, Fachspezialist bei Helion Energy AG. Auch wenn die Panels dann mehr Strom produzieren, als der Haushalt verbraucht.

Das hat zwei Vorteile: Zum einen ist der Haushalt vorbereitet, falls der Stromverbrauch steigt. Beispielsweise, wenn die fossile Heizung mit einer Wärmepumpe oder der alte Verbrenner mit einem Elektroauto ersetzt wird. Zum anderen können Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer von der Einspeisevergütung profitieren, wenn sie den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen.

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Einmalvergütung – Fördergelder für Photovoltaikanlagen

Die Grundinvestition ist aber nur ein Teil der Gleichung. Die Installation wird durch eine Einmalvergütung gefördert. Diese beträgt bei der Installation neuer Anlagen zwischen 2 und 10 kWp Leistung (Stand 2025) 360 Franken pro kWp. Für eine Anlage mit 8 kWp sind es also 2880 Franken.

Gut zu wissen: Die Einmalvergütung für die eigene Solaranlage lässt sich mit dem Tarifrechner von Pronovo mit wenigen Klicks berechnen.

Zudem können Hausbesitzerinnen und -besitzer mit der Installation einer Solaranlage von Steuerabzügen für nachhaltige Sanierungen profitieren. So sinken die tatsächlichen Investitionskosten nochmals deutlich.

Das Resultat ist, dass eine Photovoltaikanlage in der Schweiz in der Regel nach weniger als der Hälfte ihrer durchschnittlichen Lebensdauer von 30 Jahren amortisiert ist.

Kosten einer Photovoltaikanlage: Rechenbeispiel

Familie Gerber wohnt als Vierpersonenhaushalt in einem Einfamilienhaus in Thun und hat ein Haushaltseinkommen von 100’000 Franken. Das Dach ist nach Süden ausgerichtet, die Solaranlage hat eine Leistung von 8 kWp und erstreckt sich über 40 m2 Dachfläche.

  CHF
Geschätzte Kosten für die schlüsselfertige Anlage 26’680.–
minus Förderung (Einmalvergütung) für die 8-kWp-Anlage -2880.–
minus Steuerabzug  -4789.–
Investitionskosten 19’011.–
 

Die tatsächlichen Investitionskosten betragen also 19’011 Franken. Und schon bei einem tiefen Eigenverbrauch von 15 Prozent des produzierten Stroms ist die Investition durch die tiefere Stromrechnung und den Ertrag aus der Einspeisung ins Stromnetz nach 11 Jahren amortisiert.

Quelle: Solarrechner EnergieSchweiz (Mai 2025) 

Mit Stromspeicher den Eigenverbrauch erhöhen

Die Solaranlage selbst ist nicht die einzige Investition. Auch Anlagen zur Verbrauchssteuerung und ein Batteriespeicher sind oft sinnvoll, da sie den Eigenverbrauch des mit der Solaranlage produzierten Stroms deutlich erhöhen. «Ohne Ansteuerung und Batterie werden rund 70 Prozent des Stroms ins Netz eingespiesen», erklärt Markus Weissenberger. Das heisst, der Eigenverbrauch beträgt nur 30 Prozent. Mit einer Batterie und einer Steuerungsanlage kann er auf bis zu 80 Prozent steigen.

Grundsätzlich gilt: Je höher der Eigenverbrauch, desto schneller ist die Solaranlage amortisiert. Allerdings kosten die Geräte schnell mehrere Tausend Franken. Im Endeffekt wird die Anlage daher in der Regel nicht wirtschaftlicher.

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