Ein gelungener Nachfolgeprozess braucht Zeit – oft mehr, als man zunächst annimmt. «In der Regel empfehlen wir einen Planungshorizont von mindestens fünf Jahren», sagt Alexandre Pomi. Diese Zeit wird benötigt, um das Unternehmen optimal auf die Übergabe vorzubereiten. Dazu gehören steuerliche Optimierungen, die Suche und Vorbereitung einer geeigneten Nachfolgerin bzw. eines geeigneten Nachfolgers sowie strukturelle Anpassungen wie die Umwandlung einer Einzelfirma in eine GmbH oder AG.
Oft finden sich in der Bilanz auch Vermögenswerte, die für den Betrieb nicht zwingend benötigt werden – zum Beispiel hohe Liquiditätsreserven oder Wertschriften. Hier lohnt sich eine sogenannte Entnahmestrategie, also ein geplanter Prozess, um solche Werte vor der Übergabe in das Privatvermögen zu überführen – oft auch aus steuerlichen Gründen. Auch Unternehmensliegenschaften können in diesem Rahmen gegebenenfalls ausgegliedert werden, um die Übergabe finanzierbar zu machen.
Ebenso wichtig ist die private Vorsorge. Nach der Übergabe entfallen in der Regel Lohn und Dividenden, sodass eine frühzeitige Neuaufstellung der finanziellen Absicherung wichtig ist. Ein Finanzplan zeigt Ihnen, wie Sie auch nach dem Rückzug aus dem Unternehmen gut abgesichert sind. Dazu gehören Überlegungen zu Pensionskasseneinkäufen, Steueroptimierungen sowie zur langfristigen Vermögens- und Nachlassplanung.
«Nachfolge ist kein rein unternehmerischer, sondern auch ein sehr persönlicher Prozess. Neben allen organisatorischen Schritten braucht es Zeit für die innere Reife, um innerlich loszulassen», betont Alexandre Pomi.