Die genauen Kosten hängen vom Umfang der Sanierung ab. Für einzelne Teilsanierungsschritte ist oft bereits mit mehreren Zehntausend Franken zu rechnen. Kernsanierungen schlagen in der Regel mit sechsstelligen Beträgen zu Buche.
Wichtig ist, dass eine oder mehrere Fachpersonen die Situation im Vorfeld genau analysieren. Sie können aufzeigen, welche Arbeiten am Gebäude zwingend nötig sind, welche weiteren Sanierungsmassnahmen sinnvoll sind und in welcher Reihenfolge man sie priorisieren sollte.
«Wer bei der Sanierung zuerst Spezialistinnen und Spezialisten einzelner Gewerke (Heizung, Elektroinstallation, Holzbau etc.) einbezieht, riskiert, die Wechselwirkungen zu übersehen und Fehlentscheidungen zu treffen – sinnvoll ist der Start mit einer ganzheitlichen Beratung», rät Oliver Schwarz, Geschäftsführer des Energieberatungsunternehmens Wing Consulting GmbH.
Wichtig: Die nötigen Investitionen können hoch sein, aber auf Dauer zahlen sie sich für die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer aus – sei es über tiefere Heizkosten oder die Steigerung des Verkehrswerts und damit einen höheren Erlös beim allfälligen Verkauf des Eigenheims.
Wärmedämmung von Fassade und Dach
Die Gebäudehülle ist zentral für die Energieeffizienz des Eigenheims. Über die Fassade und das Dach verpufft bei ungenügender Dämmung ein grosser Teil der Heizungsenergie ungenutzt in die Umgebungsluft. Handkehrum kann eine gute Dämmung die Heizkostenrechnung massiv reduzieren – im Einzelfall um bis zu 50 Prozent.
Allerdings ist eine Sanierung der Wärmedämmung sehr aufwendig und teuer. Bei einer reinen Hohlraumdämmung müssen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer mit etwa
- 120 Franken/m2 für die Dachdämmung und
- 160 Franken/m2 für die Fassadendämmung
rechnen.
Ist eine Hohlraumdämmung nicht möglich, sind die Kosten einiges höher. Sie betragen je nach Dämmmaterial
- 350 – 450 Franken/m2 für die Dachdämmung und
- 300 – 350 Franken für die Fassadendämmung.
Soll zudem der Estrichboden oder die Kellerdecke gedämmt werden, ist an der Stelle mit rund 170 Franken/m2 zu rechnen. Nicht zu vergessen sind ausserdem die Haustüren, um damit Wärmeverluste und Durchzug zu verhindern.
Fenster sanieren
Durch einfach verglaste Fenster, alte Dichtungen oder schlechte Fensterrahmen können bis zu 13 Prozent der Wärme in einem Eigenheim verpuffen. Die Kosten für eine Fenstersanierung hängen unter anderem vom Material des Rahmens ab. So sind Kunststoffrahmen im Normalfall sehr günstig. Die Investition in Holz- und Aluminiumrahmen ist zu Beginn meist höher, sie haben aber Vorteile bei der Energieeffizienz oder beim Schallschutz.
Im Schnitt betragen die Kosten für eine energetische Fenstersanierung zwischen 700 und 1'000 Franken/m2.
Heizung erneuern
Sei es die Investition in eine effizientere Öl- oder Gasheizung oder der Ersatz der alten Heizung mit einer Wärmepumpe: Eine Heizungserneuerung sorgt häufig für eine deutliche Senkung der Heizkosten. Je nach Gesetzeslage gibt es auch kantonale Auflagen für die Heizungssanierung bei älteren Liegenschaften. Im Kanton Bern betrifft das zum Beispiel Eigenheime, die älter als 20 Jahre sind.
Die Kosten bewegen sich meistens zwischen 20’000 Franken und 60’000 Franken. Eigentümerinnen und Eigentümer müssen für
- den Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung mit circa 20’000 bis 25’000 Franken,
- die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe rund 42’000 Franken und
- die Installation einer Erdwärmepumpe mit bis zu 60’000 Franken rechnen.
Inklusive Warmwasser und Wärmespeicher kann ein komplettes Wärmepumpensystem gar bis zu 80‘000 Franken kosten.
Wichtig: Dieses Investment ist in der Regel nach der Sanierung der Dämmung sinnvoll. So lässt sich sicherstellen, dass die Leistung der Heizung dem geringeren Wärmebedarf angepasst ist. Es lohnt sich ausserdem, bei Heizsystemen nicht nur auf die hohen anfänglichen Investitionskosten zu schauen, sondern die Kosten über die komplette Nutzungsdauer zu betrachten. Denn über die tieferen Heizkosten amortisieren sich diese Kosten oft schneller als gedacht.
Photovoltaikanlage installieren
Die Beurteilung einer Photovoltaikanlage gehört zu einer kompletten energetischen Beratung dazu. Eine eigene Anlage senkt nicht nur die Abhängigkeit von Strompreisschwankungen, bei einer optimalen Auslegung und Abstimmung auf die elektrischen Verbraucher im Gebäude, wie Heizung oder elektrische Haushaltsgeräte, kann sie auch die Betriebskosten senken.
Die Kosten für die Installation einer Photovoltaikanlage sind insbesondere von dem Montageort, der Dachneigung, der Montageart und natürlich der Grösse der Anlage abhängig. Bei einem Schrägdach kostet die Installation einer Anlage mit einer Leistung von bis zu 10 kWp geschätzt.
- 550 Franken/m2 bei einer Aufdachmontage und
- 700 Franken/m2 bei einer Indachmontage.
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bedeutet das in der Regel Investitionskosten von etwa 30'000 Franken. Wird die Installation in einem Zug mit einer Dachsanierung umgesetzt, können sich jedoch Synergien ergeben, die die Investitionskosten spürbar senken.