Was ist der Jugendlohn – und warum ist er sinnvoll?
Beim Jugendlohn erhalten Jugendliche ab einem bestimmten Alter jeden Monat einen festen Betrag, der deutlich höher ist als das klassische Taschengeld. Mit diesem Geld bezahlen sie alle zuvor festgelegten Ausgaben selbst, zum Beispiel für Kleidung, Freizeitaktivitäten oder das Handy-Abo.
Das Modell fördert gleich mehrere Kompetenzen: Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung für ihre eigenen Finanzen, üben das Planen von Ausgaben und entwickeln ein realistisches Verständnis für Geld. Sie lernen, Prioritäten zu setzen, Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen umzugehen. All das ist eine wertvolle Vorbereitung auf das Erwachsenenleben und ein wichtiger Beitrag zur Schuldenprävention.
Auch für Eltern hat der Jugendlohn Vorteile: Anstatt über einzelne Käufe oder eine Taschengelderhöhung zu diskutieren, können sie nun anhand konkreter Situationen aufzeigen, welche Konsequenzen finanzielle Entscheidungen haben. Wenn sich das Kind beispielsweise gleich zu Monatsbeginn ein teures Paar Schuhe kauft, wird es vielleicht merken, dass am Ende des Monats kein Geld mehr für andere Wünsche übrig ist. Solche Erfahrungen im geschützten Rahmen der Familie stärken die Finanzkompetenz des Kindes und begleiten es Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit.
Der Unterschied zum Taschengeld:
- Taschengeld ist in der Regel frei verfügbar und wird für kleine Wünsche genutzt.
- Jugendlohn hingegen deckt fixe Ausgaben ab und macht eine Planung dieser Ausgaben anhand eines Budgets notwendig.
Altersempfehlung:
- Der Jugendlohn ist in der Regel ab etwa 12 Jahren geeignet – je nach Reife des Kindes.
Die Budgetberatung Schweiz empfiehlt den Jugendlohn als praxisnahen Weg, um die Finanzkompetenz von Jugendlichen früh zu fördern.