Hoffnung auf wachsendes Angebot
Die jüngsten Schätzungen zur Produktion von Einfamilienhäusern stimmen Suchende hoffnungsfroh. Im Jahr 2022, aus dem die aktuellsten Daten stammen, dürfte die Neubautätigkeit im Kanton Bern nach jahrelangem Rückgang endlich wieder gestiegen sein (+6,2%). Dies entspricht rund 520 neuen Einfamilienhäusern und könnte dafür sorgen, dass das Angebot zumindest leicht ausgeweitet wird. Noch nicht bekannt ist allerdings die Zahl der Abbrüche. Ob der Häuserbestand per Saldo tatsächlich gewachsen ist, hängt stark von diesem Aspekt ab. Der durchschnittliche Preis eines typischen Musterhauses mit 140 m2 Wohnfläche und einem Grundstück von 600 m2 liegt im Kanton mittlerweile über 900'000 Franken.
Mehr als doppelt so teuer sind Einfamilienhäuser in der Stadt Bern, an deren bevorzugten Lagen die Werte auch weit höher liegen können. Eine Million Franken und mehr sind auch in anderen Zentren wie Thun, Biel oder Burgdorf die Regel. Ein Blick auf die Preiskarte zeigt jedoch, dass es auch günstiger geht. Abseits der Städte gibt es noch zahlreiche Gemeinden, in denen das Musterhaus für unter 700'000 Franken gehandelt wird.
Wo es bezahlbare Wohnungen gibt
Wohneigentum zu Preisen unter 500'000 Franken? Was im Jahr 2023 an vielen Standorten in- und ausserhalb des Kantons illusorisch klingt, ist in einigen bernischen Regionen durchaus noch möglich. In 16 Gemeinden im Berner Jura sowie im Oberaargau wird eine typische Musterwohnung mit einer Wohnfläche von 110 m2, Balkon oder Terrasse sowie Tiefgaragenplatz per Ende des dritten Quartals 2023 zu Preisen unterhalb dieser Schwelle gehandelt. Erweitert man das Budget auf 600'000 Franken, vergrössert sich der Kreis potenzieller Gemeinden bereits auf über 50. Kompensiert wird die Preisreduktion durch eine tiefere Erreichbarkeit und entsprechend längere Fahrzeiten in die regionalen Zentren.
Dass Eigenheim-Interessenten vermehrt dem Ruf der ländlicheren Gemeinden folgen, ist nicht erst seit der Pandemie der Fall. Die wachsende Nachfrage abseits der Zentren schlägt sich denn auch in der Preisentwicklung nieder. Gerade der Berner Jura und der Oberaargau haben in den letzten Jahren zu den anderen Regionen aufgeschlossen. Absolut betrachtet ist das Preisniveau jedoch nach wie vor attraktiv.