Medienmitteilung

BEKB fördert CO₂-Speicheranlagen in der Region Bern/Solothurn

Die Berner Kantonalbank AG (BEKB) hat eine Kooperation mit dem Berner Start-up Neustark abgeschlossen, um innovative Technologien zur Speicherung von CO₂ in Abbruchbeton zu fördern. Damit sollen in den nächsten zehn Jahren rund 1000 Tonnen CO₂ im Wirtschaftsgebiet der BEKB aus der Atmosphäre entfernt werden. Nebst der massiven Reduktion von Emissionen ist die Entfernung von CO₂ aus der Atmosphäre ein wichtiger Bestandteil, um die globalen Klimaziele bis 2050 zu erreichen.

Publikationsdatum: 06.11.2023

Gemäss dem Weltklimarat (IPCC) genügt eine massive Reduktion unserer Treibhausgase nicht, um die globalen Netto-Null-Ziele bis 2050 zu erreichen. Es muss zusätzlich zu den Reduktionsmassnahmen auch CO₂ aus der Luft entfernt werden. Das Berner Start-up Neustark hat eine innovative Technologie entwickelt, um CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen und dauerhaft in mineralischen Abfallströmen wie Abbruchbeton zu speichern. Es ist das erste Unternehmen weltweit, das die Kohlenstoffentfernung durch Mineralisierung in Abbruchbeton in die kommerzielle Praxis umgesetzt und ein Netz von Speicheranlagen eingerichtet hat. Im Sommer 2023 wurde im Solothurnischen Biberist die bis anhin grösste Anlage im Wirtschaftsgebiet der BEKB in Betrieb genommen. Weitere Anlagen in der Region sind in Planung. Mit der auf zehn Jahre ausgerichteten Kooperation unterstützt die BEKB die Technologie von Neustark.

«Durch unsere Zusammenarbeit fördern wir nicht nur innovative Technologien zur Erreichung der Klimaziele, wir tragen auch zur Kreislaufwirtschaft in der Region bei und ermöglichen es, CO₂-Emissionen im eigenen Wirtschaftsraum permanent zu entfernen», erklärt Armin Brun, CEO der BEKB.

Abbruchbeton als effektive Kohlendioxidsenke

Mit über einer Milliarde Tonnen pro Jahr stellt Abbruchbeton den grössten Abfallstrom der Welt dar. Die Technologie von Neustark ermöglicht es, diesen Abfallstrom in eine CO₂-Senke zu verwandeln und damit schwer vermeidbare Emissionen aus der Atmosphäre zu entfernen. Das Unternehmen hat eine Wertschöpfungskette mit mehreren Schritten etabliert: Um das CO₂ zu gewinnen, arbeitet Neustark mit lokalen Biogasanlagen zusammen wie beispielsweise der ara region bern AG. Das CO₂ wird anschliessend von Partnern zu nahegelegenen Speicheranlagen transportiert. Dort wird es in das Granulat von Abbruchbeton injiziert. Das Verfahren löst einen Mineralisierungsprozess aus, bei dem das CO₂ in Kalkstein umgewandelt und an die Oberfläche des Granulats gebunden wird. Das mit CO₂ angereicherte Betongranulat kann dann für verschiedene Zwecke, zum Beispiel Strassenbau und die Herstellung von neuem Recyclingbeton, verwendet werden. Neustark speichert rund 10 kg CO₂ pro Tonne Abbruchbeton. Eine Anlage kann in einer Stunde das tun, wofür 50 Bäume ein Jahr benötigen.

Die im Sommer 2023 in Biberist in Betrieb genommene Anlage wurde auf dem Abbruchgelände der Papierfabrik in Solothurn gebaut, um den direkten Zugang zum Abbruchbeton zu ermöglichen. Neustark arbeitet derzeit daran, seine Geschäftsaktivitäten weltweit zu steigern mit dem Ziel, im Jahr 2030 und darüber hinaus eine Million Tonnen CO₂ permanent zu entfernen.

Verbesserung der Klimabilanz

Als nachhaltige Bank hat sich die BEKB zum Ziel gesetzt, sowohl ihre betrieblichen wie auch ihre finanzierten Emissionen bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen auszurichten.

Sie hat ihre betrieblichen Emissionen in den letzten zwanzig Jahren mehr als halbiert und kompensiert die verbleibenden Emissionen seit 2011 vollständig im eigenen Wirtschaftsraum. Im Jahr 2022 betrugen die betrieblichen Emissionen der BEKB 1153 Tonnen CO₂. Mit gezielten Massnahmen wie Gebäudesanierungen, Optimierung von Servern und Haustechniksystemen sowie Umstellung auf Elektrofahrzeuge sollen die Emissionen weiter reduziert werden.

Die Kooperation mit Neustark ermöglicht es der BEKB, ab 2024 jährlich 100 Tonnen CO₂ der Betriebsemissionen im eigenen Wirtschaftsgebiet dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen. Es handelt sich dabei um die geschätzten Restemissionen, die für die BEKB unvermeidbar sind und auch in Zukunft nicht reduziert werden können.

Als Finanzdienstleisterin sind für die BEKB insbesondere die finanzierten Emissionen – die durch Kredite und Investitionen finanzierten Treibhausgasemissionen – relevant. Gemäss einem Bericht der Non-Profit-Organisation CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) liegen die finanzierten Emissionen von Finanzinstituten im Durchschnitt mehr als 700-mal höher als ihre direkten Emissionen. Mit dem Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance der UNO verpflichtet sich die BEKB, ihre finanzierten Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null Emissionen auszurichten. Im Sommer 2023 hat die BEKB als eine der ersten Schweizer Banken konkrete Klimaziele für das Hypothekarportfolio festgelegt. Mit der Offenlegung der finanzierten Emissionen und dem Festlegen von Klimazielen schafft die BEKB eine Grundlage, um die Emissionen in ihren Portfolios zu reduzieren.

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